Tag 1 der Bike Transalp 2016! Anders als geplant

Start-Imst-Header

Zeitgleich gingen unsere Wecker, um 06.00 Uhr morgens los. Irgendwie wollten wir es nicht wahrhaben. Jetzt war es endlich so weit. Viele viele Gedanken drehten sich im vergangenen 3/4-Jahr um dieses Event. Jetzt war es endlich soweit. 

Mit dem Frühstücksbrei bewaffnet ging es zum Frühstück. Dort trafen wir andere Transalp Starter bereits in Radbekleidung. Um kurz nach sechs Uhr. Es gab sie doch. Die, die noch angespannter waren als wir ;). Eine Schüssel Brei und zwei Tassen Kaffee, ein Glas Orangensaft, ein Vollkorn-Weckerl mit Butter und Honig später, ging es zurück ins Zimmer.

Die letzten Sachen zusammenpacken, 100x auf die Toilette (ja auch dieses Detail ersparen wir nicht :D), endlich in die Radkluft schmeißen (wow, unsere neuen Trikots sahen so gut aus)...

Wir fuhren die ca. 6km mit dem Rad zum Start. Das heißt, wir sollten nichts vergessen. Unseren Sareno-Bus holten gegen Mittag Vikis Eltern bei der Unterkunft ab. Die Sonne strahlte, der Schnee blitzte von den Gipfeln rund um Imst. Draußen war es huschi ;). 

Um halb acht brachen wir auf. Kurz vor 8 Uhr waren wir im Startgelände angekommen. Ein Kribbeln machte sich breit. Der Großteil der anderen Starter war schon hier. Viele brachten sich in den Startblöcken schon in aussichtsreiche Position. Shit. Wir mussten schon wieder aufs Klo :D.

Die Zeit bis wir uns endlich entschieden, uns in unseren Startblock zu stellen, wollte nicht vergehen. Zum Glück hatten wir eine gute Startnummer, die uns zu einem Start im 1. Startblock, gleich hinter den Profis verhalf. Ca. eine halbe vor dem Start standen wir dann mit den anderen und warteten, bis es endlich los ging. Davor noch ein kurzes Briefing vom Renndirektor, der die Strecke kurz skizzierte. "...entlang der alten Via Claudia", hieß es. Na wenn das mal kein gutes Omen bedeutete :). Nachdem die Profis noch vorgestellt wurden, war es dann endlich soweit. Der Countdown lief. Und dann fiel endlich der Startschuss. Vor uns lagen 89 Kilometer und 2960 Höhenmeter. Etappenziel war Nauders.

Es ging ziemlich hektisch los. Eigentlich war ein neutralisierter Start. Das heißt, vorne fuhren Führungsfahrzeuge, die nicht überholt werden durften. Deswegen, weil die ersten Kilometer durch Ortsgebiet gingen. Das mit dem Überholen nahmen aber viele nicht ernst. Links und rechts preschten Fahrer aus den hinteren Startreihen an uns vorbei. Nutzen Gehsteig und sonstige Gelegenheiten um sich eine bessere Position zu ergattern. Was zum Teil auch richtig gefährlich wurde. Vorallem bergab. Bei den Engstellen, wurde es langsam, danach fuhr man wie verrückt. Ein Wunder, das nicht hier schon die ersten Stürze passiert sind. Und das ganze Gehetze nur um sich 4-5 Reihen weiter vorne einreihen zu können. Wir verstanden es nicht. Erst nach sechs Kilometern und bereits im ersten Anstieg wurde der Start freigegeben. Den Zeitpunkt merkten wir gar nicht, weil sich das Feld schon auseinander zog. Ein Blick auf Watt und Puls zeigten, wir mussten schnell sein. Vielleicht zu schnell!? Der erste Anstieg ging über 1200 Höhenmeter. Und zog sich. Laufend wurde wir überholt. Das gibt's doch nicht, dachten wir. Nach einer gefüllten Ewigkeit, ging es dann endlich in die ersehnte Abfahrt. Bergab konnten wir einige Plätze gut machen. Bis zur Ernüchterung: ein platter Hinterreifen bei Viki. Viki wurde langsamer und Claudia, die dachte, Viki würde auf sie warten, fuhr vorbei. Erst einige Kehren weiter unten, bemerkte Claudia, dass Viki nicht mehr hinter ihr war. Dann kamen auch schon die ersten Fahrer, die Claudia informierten, dass Viki einen Platten hatte. Shit. Claudia lief zurück hinauf. Zum Glück war unser Radsportfreund Paul, der in einem Mixed-Team startete gleich hinter uns und war helfend zur Stelle. Vielen Dank an dieser Stelle für deinen Einsatz. Es vergingen wertvolle Minuten, laufend passierten andere Damenteams und ein Mixed Team in Dirndl und Lederhose. 

Das war natürlich ein Dämpfer. Zwar mit einem Achter im Reifen, aber immerhin fahrend ging es dann weiter. Erst kurz vor dem nächsten Anstieg konnten wir dann den Reifen mit einer Standpumpe vollständig aufpumpen. Vikis Hinterrad lief wieder rund. Nach dem zweiten langen Anstieg, warteten dann zum Glück Vikis Eltern mit neuen Trinkflaschen. Wir waren froh sie zu sehen, aber immer noch geschockt von der Panne. Sie waren es auch, wie wir später erfuhren. 

Noch ein längerer Anstieg und dann ging es schon in Richtung Nauders bergab. Am letzten Anstieg konnten wir noch ein paar Plätze gut machen, mussten das hohe Anfangstempo und die spätere unbewusste Aufholjagd bezahlten wir jedoch mit fürchterlichen Krämpfen 😀 im Oberschenkel, vorne und hinten, was uns in der letzten Abfahrt noch mal alles abverlangte. 

Wir kamen gut ins Ziel. Müde, schmerzerfüllt, enttäuscht und gleichzeitig froh, die erste Etappe hinter uns gebracht zu haben. 

Bildschirmfoto 2016-08-01 um 17.58.00

Von Nauders ging es nachdem Rennen wieder retour nach Pfunds, 20 Minuten Fahrzeit, wo wir unsere Zelte für eine Nacht aufschlugen. In einer kleinen Pension. Speicher auffüllen war nun angesagt. Viel Essen und Trinken und irgendwie die Beine wieder locker bekommen. Nach einem ausgiebigem Abendessen, machten wir uns wieder bereit für den nächsten Tag. Wuschen unsere Trikots, richteten Verpflegung und Frühstück für den nächsten Tag her und gingen dann müde zu Bett. Erholen war jetzt angesagt. Am nächsten Tag wartete eine kurze Etappe mit 56 Kilometern und 2126 Höhenmeter. 

 

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