Orientierungsrennen in Stattegg oder besser bekannt als Bikeopening

In Stattegg wurde vergangenen Sonntag ein neues Rennformat getestet. Orienterungsmountainbiken. Schon davon gehört? Wir auch nicht. Und auch die Starter wussten davor nicht, dass sich das Rennen so entwickeln würde. Aber erstmal der Reihe nach.

Vergangenen Sonntag starteten Claudia und Viki in Stattegg – nahe Graz.
Um fünf Uhr früh gings für die beiden mit Betreuer Robert los in Richtung Süden.
Als Trainingsrennen wollten die beiden Wettkampfhärte sammeln. Graz bzw. der Süden österreichs ist immer bekannt für ein anderes Wetter als im Rest Österreichs. So war es auch an diesem Sonntag, an dem eig. flächendeckend Regen vorausgesagt wurde, in Graz jedoch der schönste Tag zu sein schien. Es standen 55 Kilometer und 2600 Höhenmeter am Programm. Außergewöhnlich für einen Marathon – Start und Ziel waren nicht am selben Ort. Auch für die lange Distanz war es ein Gipfelsturm. Der Schöckl Gipfelsturm.
Angekommen in Stattegg hieß es den Kreislauf in Schwung bringen. Nach der Autofahrt und dem frühen Aufstehen gar nicht so leicht. Startnummern holen, anziehen, einradeln und Spannung für das Rennen aufbauen.
Beide Mädls starteten schnell, die spätere Tagessiegerin und richtig starke Angelika Tazreiter mussten sie schon wenige Meter nach dem Start ziehen lassen. Gemeinsam mit Katharina Alberti vom Team Texpa Simplon ging es den ersten Anstieg hoch. Nach einer Stunde gemeinsam, musste Claudia einen Gang zurückschalten, Viki legte zu und konnte sich absetzen. Nach 1,5 Stunden übernahmen die Mädls eine Flasche. Es sollte die letzte Verpflegung für die nächsten zwei Stunden sein. Zwei lange Stunden. Denn es war für die 55 Kilometer nur eine Verpflegungstation eingerichtet. Weil die Zufahrtsstraßen zum Schöckl, dem höchsten Punkt gesperrt waren, konnten die Betreuer auch nicht mehr helfen.

Claudia kämpfte wieder mit Krämpfen und musste dann auch noch 1,5 Kilometer Umweg in Kauf nehmen. Leider verpasste sie eine Abzweigung in einer Downhill Passage. Komplett aus dem Rhythmus gerissen und doch einige Minuten Zeit liegen lassen müssen, konnte sie sich wieder motivieren und sich zurück ins Rennen kämpfen. Knapp 1 Liter Flüssigkeit waren aber zu wenig um die 3,5 Stunden gut zu überstehen und vorallem die Krämpfe in den Griff zu bekommen.

Viki war zu diesem Zeitpunkt schon auf gutem Weg eine Top-Platzierung einzufahren und sie tat es auch. Sie erreichte als zweitschnellste Frau in der Lizenzklasse den Gipfel. Claudia wurde am Ende Vierte.

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Wie sich später herausstellte, war es nicht nur Claudia, die sich verfahren hatte. So auch viele andere und auch Viki musste einige Meter Umweg fahren. Auf die spätere, vielfach auftretende Kritik reagierte der Veranstalter aber nicht mit Einsicht, sondern im Gegenteil. Auf der Bühne vor der Siegerehrung schien der Veranstalter fast amüsiert darüber zu sein, dass sich soviele Biker verfahren hatten und reagierte so hochnäsig und arrogant, dass es kaum zu glauben war.

Fehler können ja passieren aber gerade wenn sich soviele verfahren, sollte man sich das zu Herzen nehmen. Bei 40€ Startgeld erwartet man sich außerdem auch eine entsprechende Verpflegung. Dem war auch nicht so, Schade. Weil wir auch andere Top-organisierte Rennen kennen – wie eben unser Heimrennen der Granitmarathon am 4. Juni – werden wir uns in Zukunft die Reise nach Graz sparen und uns auf fahrerfreundliche Rennen konzentrieren.

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