Skitourengehen: Zwischen Verbot und Leidenschaft. Ein paar Gedanken, Wünsche und Anregungen.

Wie ihr vielleicht schon auf Facebook und unserem Instagram Account gesehn habt, sind wir im Winter fleißig auf unseren Hagan Tourenski unterwegs.

Skitouren gehen oder - etwas sportlicher formuliert - Skibergsteigen - ist eine boomende Sportart. Wer an November-Wochenenden, lange vor der Skisaison in den beschneiten Skigebieten war, wird das bestätigen.
Was für Begeisterung bei den Sportlern sorgt, löst auf der anderen Seite auch viel Unmut aus. Warum fragen wir uns und auch viele andere. Es gibt verschiedene Gründe, warum Skitouren gehen in den Skigebieten nicht gerade für Euphorie sorgen.
Vieler Orts gibt es Verbote, wie auch auf unserem Hausberg im Skigebiet Hochficht.

Weil wir das Skitourengehen lieben, wir die Zeit auf den zwei Brettern auch zum Training nutzen und Claudia schon Rennen in dieser Sportart bestreitet, ist es uns ein Anliegen, dass die Ausübung unseres Sports reibungslos verläuft.

Leider ist das nicht immer der Fall. Egal ob wir selbst von verschiedenen Seiten angefeindet und ‘verjagt’ werden, oder wir Geschichten davon hören… Wir möchten nicht, dass Skitouren-Gehen zum “Buh-Sport” der Nation wird.

Wir haben deshalb ein paar Ideen & Vorschläge wie ein Miteinander auf der Piste, wenn es die Schneeverhältnisse nicht anders zulassen, funktionieren kann. Vielleicht sind diese blauäugig und mögen naiv klingen, vielleicht ist aber auch die eine oder andere Idee dabei, die sich umsetzen lässt:

Eingeschränkte Erlaubnis anstatt generellen Verboten

Für uns ist es durchaus verständlich, dass Skitourengeher zu manchen Tages- und Nachtzeiten einfach stören. Dann wenn die Pistengeräten Ihre Arbeit verrichten und es einfach zu gefährlich ist oder wenn auf den Pisten Hochbetrieb herrscht, und einfach kein Platz ist. Unser Vorschlag dazu wäre: Die Piste zu bestimmten Uhrzeiten freizugeben.

Die Pistengeräte fahren nach Pistenschluss immer eine Route. Warum nicht die Piste, die zuletzt präpariert wird für Skitourengeher zugänglich machen? z.B. von 16.00 bis 18.00 Uhr?

Haftungsausschluss

Unfälle passieren, meist wegen Fahrfehlern. Das Thema Haftung ist in den Skigebieten ein Großes. Und es gibt auch immer wieder Leute, die glauben, jemand anderes wegen seines eigenen Unvermögens zu verklagen. Kein Wunder, dass sich die Skigebiete das Risiko deshalb gering halten möchten. Unser Vorschlag: Skitourengehen auf eigene Gefahr! Jeder Skitourengeher ist sich im freien Gelände der Gefahr bewusst und auf eigene Gefahr hin unterwegs. So muss es auch auf der Piste sein.

Eigene Aufstiegsspur

Bei den Massen, die in den Skigebieten unterwegs sind, würde eine Aufstiegsspur für Ordnung auf der Piste sorgen. Eine bloße Absperrung würde da genügen. Nicht mal präpariert müsste sie sein. Denn für die Aufstiegsspur sorgen ja wir Tourengeher selbst. Abgefahren wird auf der Piste.

Parkplatzgebühr

Andere Skigebiete haben das schon lange: eine Parkplatzgebühr für Skitourengeher. Wir haben uns umgehört und können für uns sprechen: Eine Parkplatzgebühr zahlt jeder gerne. Immerhin schnappen wir den zahlenden Ski-Gästen die guten Parkplätze weg.

Skitourenabende mit Ausklang auf der Hütte

Skitourengeher sind in der Regel gesellige Leute. Wie wäre es z.B. mit einem Skitourenabend, beispielsweise dann wenn auch Nachtskilauf ist und die Hütte sowieso geöffnet ist. Mit einem Skitourengeher-Spezialmenü lassen wir uns gerne locken. Dann hat auch die Gastronomie was von uns :).

Hier noch ein paar Appelle an die Skitourengeher

Obwohl es ein Skitouren-Verbot gibt, sind die Liftbetreiber unseres Erachtens sehr kulant!!! Damit das auch so bleibt, sollten sich die einen oder anderen Kollegen da draußen auch entsprechend verhalten! Für alle Neueinsteiger und Ignoranten:

Aufstieg am Rand

Immer wieder sehen wir Aufstiegsspuren oder Tourengeher mitten auf der Piste! So geht’s nicht.

Pistenüberquerungen vermeiden

Die Piste gehört beim Abfahren den Skifahrern, die mit Highspeed und zum Teil unkontrolliert ins Tal rasen. Es ist für uns mitten drin einfach zu gefährlich.

Kein Wedeln auf frisch präparierte Pisten

Die Pistenarbeiter leisten, dann wenn die meisten von uns schon zuhause bei der Familie sind, ihre Arbeit. Die mit einer Abfahrt eines Skitourengehers unmittelbar danach kaputt gemacht wird. Ganz ehrlich, würdet ihr soviel Freude daran haben?
Wenn man in eine frisch-präparierte Piste fährt, kann man auch ganz am Rand im Schnell-Schneepflug abfahren. Ohne Bogen. Jedenfalls braucht man dann nicht noch “hinunterwedeln”, wie einst Hansi Hinterseer und den zahlenden Gästen, die extra früh aufstehen, die Piste versauen.

Freundlich bleiben

Die Menschen die in den Skigebieten arbeiten, können nichts dafür, dass das Skitourengehen verboten ist. Dennoch müssen Sie uns darauf hinweisen, dass das was wir machen verboten ist. Bitte deshalb immer freundlich bleiben und “nett”- werken. 😉 Dann haben sie dich vielleicht gar nie gesehen :).

Vorsicht Pistengeräte

Es gab schon sehr viele schlimme Unfälle mit Pistengeräten. Dabei können die Pistenarbeiter in den allermeisten Fällen gar nichts dafür. Sichtbarkeit und Achtsamkeit ist deshalb das “A & O” für uns Skitourengeher. In den Nächten vor Saisonstart wird auf Hochtouren Schnee produziert. Hier sind viele von uns schon Nachts unterwegs. Und leider schlecht sichtbar. Signalwesten deshalb mehr als empfehlenswert.
Pisten auf denen gerade mit Seil präpariert werden - dh. das Pistengerät hängt an einem dicken Drahtseil zum Präparieren in steilem Gelände. Wendet das Pistengerät, kann das Seil mehrere Meter “ausschwingen”. Hier wirken Kräfte, die für jeden, der sich in der Nähe befindet, tödlich enden kann. Zur eigenen Sicherheit bitte unbedingt diese Pisten meiden.

Einkehrschwung

Schnell schnell rauf, und wieder runter hetzen. Mehrmals. Und wieder rein ins Auto und weg. Warum nicht einkehren und einen “Beitrag” in Form von einer Konsumation im Skigebiet lassen. Eine wärmende Tasse Kaffee, Tee oder Kakao und geselliges Beisammensein hat noch keinem geschadet.

In diesem Sinne: “Happy-Skitouring”!

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